Festgeld Zinsen als die einzige Rendite beim Festgeld?
Bei vielen Arten von Geldanlagen kann der Anleger unterschiedliche Erträge erzielen, die gemeinsam dann in die Rendite einfließen. So kann der Ertrag bei Aktien zum Beispiel sowohl aus Dividenden als auch aus Kursgewinnen bestehen. Bei manchen Anlageformen gibt es jedoch nur eine Art von Ertrag. Zunächst einmal ist das auch bei der Geldanlage in Festgeld der Fall, allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Die meisten Anleger nutzen natürlich eine Bank in Deutschland, um dort entweder in der Filiale oder über das Internet ein Festgeldkonto zu eröffnen. Bei diesem Konto gibt es tatsächlich nur eine Ertragsart, nämlich die Zinsen, welche der Anleger für den Anlagezeitraum gutgeschrieben bekommt. Das Gleiche gilt auch dann, wenn man das Festgeldkonto bei einer Bank in der Eurozone eröffnet, also in einem Land, welches den Euro als offizielle Währung hat. Anders sieht es jedoch aus, wenn man sein Kapital auf einem Festgeldkonto einer ausländischen Bank in einer fremden Währung anlegen sollte. In diesem Fall muss die Rendite nämlich nicht ausschließlich aus den Festgeld Zinsen bestehen, sondern es können noch Währungsgewinne hinzu kommen. Im Gegensatz zu den Zinsen sind diese Gewinne/Erträge aber natürlich keineswegs in irgendeiner Form garantiert. Bei ungünstigen Entwicklungen des entsprechenden Devisenkurses kann es sogar möglich sein, dass man Währungsverluste verbuchen muss. Dadurch wird die Rendite dann nicht erhöht, sondern reduziert sich.
Festgeld Zinsen als eine gute Rendite
Wenn man von den Festgeldzinsen spricht, besonders in der derzeitigen Niedrigzinsphase, dann winken nicht wenige Anleger nach dem Motto ab, dass eine Anlage mit einer solch scheinbar geringen Rendite nicht in Frage kommen würde. Allerdings darf man nicht nur die Zinsen bzw. den Zinssatz betrachten, wenn man das Festgeld mit anderen Finanzprodukten bezüglich der erzielbaren Rendite vergleichen möchte. Zum einen spielt natürlich zunächst einmal die hohe Sicherheit vom Produkt Festgeld ebenfalls eine wichtige Rolle. Es ist keineswegs sinnvoll, ein sicheres Festgeld mit einer Rendite von beispielsweise drei Prozent mit einem Zertifikat zu vergleichen, dass zwar eine mögliche Rendite von acht Prozent aufweisen kann, wobei diese Rendite aber keineswegs sicher ist und zudem das Produkt als solches deutlich riskanter als das Festgeld ist. Zum anderen gehört es zu einer ordnungsgemäße Renditeberechnung dazu, dass natürlich auch die Gebühren und Kosten berücksichtigt werden, die dem Anleger bei den unterschiedlichen Geldanlagen entstehen. Beim Festgeld kommen keinerlei Kosten und auch keine etwaigen Gebühren auf den Anleger zu, während es bei jedem Kauf von Wertpapieren über die Börse einige Zehntel-Prozente an Gebühren und Orderkosten sind, zudem kommt meistens auch noch eine fixe Depotgebühr hinzu. Bei den Aktienfonds bzw. im Grunde bei allen Fonds sieht es teilweise noch „schlechter“ für den Anleger aus, was die Höhe der Gebühren betrifft, die zwangsläufig auf die Rendite „drückt“. Nimmt man diese Faktoren zusammen, dann kann sich ein Festgeld mit einer Rendite von beispielsweise 3,50 Prozent durchaus auch gegen andere Produkte im Vergleich „sehen lassen“, die einen nominell höheren Ertrag aufweisen.
Wonach sich die Festgeld Zinsen richten
Bei verzinslichen Geldanlagen ist es stets so, dass sich die Zinsen vom Zinssatz her nach verschiedenen Kriterien richten, so auch beim Festgeld. Die Festgeld Zinsen werden vom Anbieter festgelegt, weshalb das erste Kriterium schon einmal die Strategie und Ausrichtung des Anbieters ist. Möchte die Bank Marktanteile ausweiten und neue Kunden gewinnen, werden im Vergleich zu den Mitbewerbern oftmals etwas höhere Zinssätze angeboten. Hat die Bank hingegen bereits eine sehr gute Marktstellung oder keine günstigeren direkten „Konkurrenten“, ist der Zinssatz meistens auf einem etwas niedrigeren Niveau. Im Allgemeinen nehmen die Banken allesamt jedoch den EZB-Leitzinssatz als eine Art Basis zur Orientierung, welchen Zinssatz man bei den verzinslichen Anlagen anbieten kann. Neben diesen Grundfaktoren haben innerhalb eines Anbieters noch weitere Faktoren einen Einfluss darauf, welchen Zinssatz der Anleger letztendlich bekommt, wenn er sein Kapital auf einem Festgeldkonto anlegen möchte. Der erste Faktor ist die Laufzeit, also die Festlegedauer, für welche der Anleger sein Kapital auf dem Festgeldkonto deponieren möchte. Hier ist es verständlicherweise so, dass längere Fristen auch mit einem höheren Zinssatz „belohnt“ werden, weil die Bank ihrerseits das Geld des Kunden längerfristig verleihen kann. Die Unterschiede zwischen der Festlegedauer A und der Festlegedauer B können teilweise erheblich sein. Ausgehend von der gleichen Anlagesumme bietet derzeit eine Bank zum Beispiel im Rahmen ihres Festgeldangebotes für eine Laufzeit von 30 Tagen einen Zinssatz von 1,50 Prozent an, während man für eine Festlegedauer von vier Jahren mehr als 3,50 Prozent erhält. Ähnliches Stufen, auch als Zinstreppe bekannt, findet man auch bei den unterschiedlich hohen Anlagesummen vor. Nicht zu vernachlässigen sind auch Verhandlungen mit der Bank über die Höhe der Festgeld Zinsen, denn besonders wenn „Bessere“ Konkurrenzangebote vorgelegt werden, lässt sich am Zinssatz oftmals noch Einiges zu Gunsten des Anlegers „drehen“.
Die Zinseszinsen im Rahmen der Festgeld Zinsen
Beim Festgeld ist es so, dass der Anleger sein Kapital bei den meisten Banken auch länger als ein Jahr auf dem Festgeldkonto deponieren kann. In den meisten Fällen erfolgt die Gutschrift der Zinsen bei einer Anlagedauer von mehr als einem Jahr dennoch spätestens nach einem Jahr. Der Anleger kann in diesem Fall von Zinseszinsen profitieren, wenn er sich die Zinsgutschrift nicht auf ein externes Konto bzw. auf sein Girokonto als Referenzkonto überweisen lässt, sondern die Gutschrift der Zinsen auf das Festgeldkonto vornehmen lässt. In diesem Falle wäre es so, dass diese gutgeschriebenen Zinsen zum Kapital hinzu kommen und somit im nächsten Jahr der Anlagedauer mit verzinst werden. Neben der jährlichen Zinsgutschrift bieten manche Banken mittlerweile auch im Festgeldbereich eine unterjährige Zinsgutschrift an, zum Beispiel halbjährlich oder sogar quartalsweise. Bei diesen Angeboten erzielt der Anleger natürlich einen nochmals besseren Zinseszinseffekt, sodass man sich mitunter sogar für ein Angebot entscheiden kann, welches nominal eigentlich den schlechteren Zinssatz bietet, dafür aber eben eine mehrmalige Zinskapitalisierung pro Jahr. Im Einzelfall sollte man sich daher ausrechnen, welche Summe in Euro die Zinseszinsen in der Praxis ausmachen. Dazu stehen im Internet zahlreiche Zinseszinsrechner zur Verfügung, die meistens einfach zu bedienen und darüber hinaus kostenlos sind.